Roboter, Cobots und Co. finden sich heute in den verschiedensten Branchen und Unternehmen. Im medizinischen Umfeld sind sie aber noch immer recht neu. Das erste von der amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) zugelassene Robotersystem wurde erst vor drei Jahrzehnten, im Jahr 1993, zur Verwendung freigegeben. Dieses „Automated Endoscopic System for Optimal Positioning“, kurz AESOP, unterstützte Chirurgen bei minimalinvasiven Eingriffen: Sie konnten Endoskope mittels Sprache und Unterstützung vonseiten des Computersystems im Körper des Patienten steuern. Anfang der 2000er-Jahre kam dann ZEUS auf den Markt, ein System, das über drei Roboterarme verfügte und eine präzise Steuerung für minimalinvasive mikrochirurgische Eingriffe ermöglichte.
Seit diesen ersten Technologien hat sich die Roboterchirurgie rasant weiterentwickelt, was vor allem der Tatsache geschuldet ist, dass die Nachfrage nach minimalinvasiven Eingriffen signifikant stieg und immer noch steigt. Hinzukommen zahlreiche neue Entwicklungen und Verbesserungen, beispielsweise in Sachen künstliche Intelligenz (KI). Heutige Marktexperten haben errechnet, dass der weltweite Markt für medizinische Robotik derzeit rund 4,4 Milliarden US-Dollar stark ist und jährlich um 19,3 Prozent wächst, so dass er 2030 voraussichtlich 18,2 Milliarden US-Dollar erreichen wird. Diese Entwicklung geht einher mit immer neuen chirurgischen Anwendungsfeldern, sei es Urologie, Gynäkologie, Kardiologie, Neurologie oder Orthopädie. Mittlerweile kann ein Chirurg sogar in einer anderen Zeitzone einen Routineeingriff durchführen: Robotic Telesurgery macht’s möglich. Werden immer mehr Operationsroboter eingeführt, bedeutet das im Umkehrschluss, dass sich der Zugang der Patienten zu notwendigen Eingriffen und somit das Gesundheitswesen im Ganzen verbessern kann.